Sie haben weiche Haut, strahlend blaue Augen und chinesisches Stöhnen: Sexpuppen mit großem Hintern sind jetzt zarte, lebensechte und sogar interaktive Produkte. Die Entwicklung und der Handel mit Sexpuppen boomen, aber Liebe und Sex mit diesen Figuren bleiben gesellschaftlich tabu.

Trotz der uralten Faszination für lebensechte Frauenfiguren – sogar Pygmalion in Ovids Metamorphosen stellt eine Frau aus Elfenbein dar – und der aufkeimenden Puppenindustrie sind Liebe zu ihnen, Sex und Zärtlichkeit in unserer Gesellschaft immer noch tabu. Daher ist es unmöglich, mit Kunden zu sprechen, die Liebespuppen in Bordellen buchen. Aber auch die neuesten Puppentrends verraten etwas über unsere Gesellschaft: Die unschönen Gummipuppen von einst haben weitgehend ausgedient, während die heute beliebten sogenannten „Real-Life-Puppen“ aus Silikon oder TPE auch in China beliebt sind. Dortmunds Puppenbordell. Sie ähneln Schaufensterpuppen, sind lebensecht und enthalten oft interaktive Elemente, wie zum Beispiel die Fähigkeit, Körperbewegungen und Sprache nachzuahmen.

Junges und schönes Mädchen voller Liebespuppe mit anmutiger und reiner Figur

Am Eingang werden Liebespuppen ausgestellt. Der Leiter der Sex Doll Gallery nennt seine Puppen nicht Sexspielzeug, er liebt Puppen. Die Puppe steht mit Hilfe des Rahmens aufrecht, die Hände nach vorne gerichtet, ausdrucksstark, feminin, mit Make-up und leuchtend grünen Augen. Ich berührte die Puppe und fragte mich sofort, wie ich lebensechte Haut herstellen könnte.

Das Hauptmaterial von Sexpuppen

Der Verantwortliche erklärte, es bestehe aus TPE, einem Material, das seit 2014 für Implantate im medizinischen Bereich verwendet wird und auch in lebensechten Liebespuppen zum Einsatz kommt. TPE ist weicher als Silikon, einfacher zu verarbeiten und macht Puppen kostengünstiger. Dennoch werden Puppen meist für 1.000 bis 1.700 Euro verkauft.

Puppentechniker in europäischen Bordellen

Die meisten Kunden, die Sexpuppen kaufen, verbringen etwa eine Stunde allein mit ihnen, das sind 80 Euro. Dabei handelt es sich um eine einmalige Gebühr, die das Bordell seit langem zur Verfügung stellt. Im Flur trafen wir auch auf männliche Puppen im Bordell. Weibliche „Real-Life-Puppen“ sind in 2.000 verschiedenen Modellen auf dem freien Markt erhältlich, während es bei männlichen Models derzeit nur etwa 50 sind. Es ist denkbar, dass das Entwicklungspotenzial zukünftiger Sexpuppen noch riesig ist.